Am 27. Januar 2025 verlieh die Universität Leipzig den Transferpreis an Dr. Alexander Leistner:
„Dr. Alexander Leistner verantwortet am Institut für Kulturwissenschaften unter anderem zwei Teilprojekte des BMBF-Forschungsverbundes „Das umstrittene Erbe von 1989“. Seit dem vergangenen Jahr leitet er zudem das Projekt „Überlandschreiberinnen – Ways across the Country“, das von der Volkswagen-Stiftung gefördert wird. Bei seinen Forschungen zu Umbrüchen in der politischen Kultur Ostdeutschlands und zu den damit verbundenen Gefährdungen für ein demokratisch verfasstes Gemeinwesen spielt der Transfergedanke stets eine wichtige Rolle, wie Prorektor Eilers sagte. So hat Alexander Leistner mit seinem Team für den Forschungsverbund Erbe ´89 etwa das Format der Praxiswerkstätten entwickelt, das seit vielen Jahren zweimal jährlich einen Austausch mit einem festen Kreis von Pädagog:innen der außerschulischen Geschichtsvermittlung ermöglicht und Professionalisierungsprozesse in deren Tätigkeitsbereich anregt.“
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Die Politologin Judith C. Enders sagt, angesichts der AfD-Erfolge werde der Begriff „Brandmauer“ in Deutschland wohl bald nicht mehr ausreichend sein – es brauche Ersatz.
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Ministerpräsident Michael Kretschmer stellt sich zur Wiederwahl – will im Amt bleiben. Partner seiner CDU ist die SPD. Beide Parteien haben den Koalitionsvertrag unterschrieben. Doch zur absoluten Mehrheit fehlen ihnen zehn Stimmen. Die könnten vom BSW kommen, das mit 15 Abgeordneten im sächsischen Landtag vertreten ist.
Über die erste Bewährungsprobe für Kretschmer und die Lage im Osten hat SWR-Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch mit der Politikwissenschaftlerin Judith Enders gesprochen – einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist die politische Entwicklung in Ost-Deutschland.
35 Jahre nach dem Mauerfall haben sich die Kategorien „Ost“ und „West“ immer noch nicht erledigt. Warum sich auch junge Leute als ostdeutsch bezeichnen, darüber hat Susann Reichenbach mit der Politologin Judith Enders gesprochen.
Mit dem Mauerfall vor 35 Jahren – und anschließend der Wiedervereinigung – hat sich für eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen in Ostdeutschland die Welt von jetzt auf gleich verändert: es gab jede Menge Chancen, aber auch schmerzhafte Lernprozesse.
Die Kinder und Jugendlichen hätten gesehen, dass die eigenen Eltern gar nicht zurecht kommen in den 90er Jahren, sagt Judith Enders, Politikwissenschaftlerin und Mitbegründerin der Initiative „Dritte Generation Ost“.
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Wenn Manja Präkels darüber schreibt, was in Ostdeutschland passiert, dann erzählt sie zum Beispiel von einem Christopher Street Day in Rheinsberg oder von anderen Brandenburger Initiativen für Vielfalt. Manja Präkels berichtet aber auch von der Wiederkehr der „Glatzen“, denn es sind wieder Jugendliche in der Uniform der rechtsextremen Schläger der 1990er Jahre unterwegs. Diese Zeit der rechten Gewalt hat sie aus nächster Nähe erlebt und vor ein paar Jahren in ihrem Roman „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“ beschrieben. Frank Meyer hat mit ihr darüber gesprochen, wie sie mit Jugendlichen über diese Erlebnisse diskutiert und warum ihre Band „Der singende Tresen“ heißt.
Das Projekt „Überlandschreiberinnen“ hat literarisch-soziologische Feldforschung betrieben
Interview Frida Schubert
taz: Worum genau ging es bei dem Projekt Überlandschreiberinnen, Herr Leistner?
Alexander Leistner: Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Uni Leipzig und drei Autorinnen. Das Modell ist, dass man vor Ort ist und über das schreibt, was man sieht. Es dokumentiert dabei auch die Landtagswahlen und Umbrüche, die in Brandenburg, Sachsen und Thüringen gerade geschehen. Wir wollten so eine andere Sprache finden, für Dinge, die in Ostdeutschland passieren. Natürlich haben wir auch ein wissenschaftliches Interesse. Diese komplexen Umbrüche wollen wir durch eine Montage von Beobachtungen beschreiben.
Den Mitschnitt der Veranstaltung gibt es jetzt in voller Länge in der MDR Mediathek.
Die Autorinnen Barbara Thériault und Tina Pruschmann beobachten die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen. Dabei geht es ihnen um den Alltag jenseits der Wahlkampfslogans. Sie machen Langzeitbeobachtungen, um den politischen Umbruch festzuhalten.
Moderation: Stefan Petermann
Mitschnitt einer Veranstaltung vom 21. August 2024 im Künstlergarten am Haus der Weimarer Republik.
Als Schicksalswahl wurde sie bezeichnet, die Landtagswahl in Sachsen am 1. September. Und obwohl der Begriff vor allem das „Schicksal“ politischer Parteien im Parlament meint, lässt er sich durchaus weiter fassen: Die Wahl hat auch Folgen für unsere Gesellschaft. Wie kommen wir nach Wahlkampf und Abgrenzung wieder in einen produktiven Dialog? Was erleben Menschen, die sich für Demokratie und ein soziales Miteinander stark machen? Was befürchten Sie? Was erhoffen Sie sich – und von wem?
Hier anhören: Dienstags direkt | 03.09.2024 | 20-23 Uhr